Eine Dachgeschosswohnung in einem gründerzeitlichen, denkmalgeschützten Rückgebäude in innerstädtischer Lage soll erweitert werden. Geprägt durch seine Schrägen und Neigungen, seine konstruktiven Besonderheiten besitzt der Bestand im Mansarddach einen eigenen Charme und Charakter. Diese Themen werden im Entwurf der Erweiterung aufgegriffen. Aus dem bestehenden Mansardengeschoss wird durch den Ausbau des Spitzbodens ein großzügiges Loft mit Atelier-Charakter.
In den Dachraum sind mehrere Oberlichter eingeschnitten, die mit ihren tiefen, schräg ausgestellten Laibungen die Themen des Mansarddaches, expressionistisch überhöht, neu interpretieren. Die Schrägen der Laibungen sind nach Osten oder Westen ausgerichtet und lenken das Licht im Tagesverlauf bis tief in das Rauminnere. Ein eingestelltes Möbel, eine "black-box" mit integrierter Nasszelle, strukturiert den sonst offenen Atelierraum und überrascht durch ihr helles, lichtes Inneres.
Auch die Materialität ist einfach und reduziert, lebt vom Kontrast der lichten, weißen Hülle des Dachraumes zum schwarzen, eingestellten Möbel, den ruhigen, glatten Oberflächen zu lebendiger Struktur. Der Boden ist aus massiven Lärchenholzdielen ausgelegt und bringt zusammen mit der rauen Materialität der Konstruktion des alten Dachstuhles eine natürliche Lebendigkeit und Wärme in den Raum:
Einfachheit und Sinnlichkeit - less is more.
Fertigstellung: Dezember 2005
Architekten:
meck architekten, Prof. Andreas Meck
mit Susanne Frank, München
Fotos: Michael Heinrich, München
VELUX Preis Deutschland
Umbau Dachgeschosswohnung Baaderstraße, München, 2006
DETAIL, Zeitschrift für Architektur und Baudetail, 11 2006, "Energetische Sanierung", München, S. 1246-1249, 2006
DETAIL, Zeitschrift für Architektur und Baudetail, 12 2006, Werbung Fa. VELUX, S. 1385, 2006
"Im Licht der Öffentlichkeit", VELUX Architekten-Wettbewerb 06, Die Dokumentation, Hrsg.: VELUX Deutschland GmbH, Hamburg 2007, S. 12-13, 2007
Dächer - Neubau, Umbau, Ausbau; Autoren: Ursula Baus, Hanns-Christoph Zebe, Deutsche Verlags-Anstalt, München, 2008, S. 96-99, 2008