Studentisches Wohnen, Ingolstadt

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Studentisches Wohnen, Sebastianstraße 7, Sanierungsgebiet D Ingolstadt, 3. BA
24 Appartements eines Studentenwohnheimes

Entwurfskonzept

Das Studentenwohnheim ist Bestandteil der städtebaulichen Neuordnung eines heterogenen Sanierungsgebietes in Ingolstadt. Es bildet den letzten Bauabschnitt einer Anlage, die innerstädtisches integriertes Wohnen zum Thema hat.
Die Struktur des Studentenwohnheimes ergibt sich aus der Forderung, offenes studentisches Wohnen mit der Schließung des Blockrandes in Einklang zu bringen. Das Erdgeschoß ist charakterisiert durch die Durchwegung in Nord-Süd-Richtung und den offenen Aufgang zu den Studentenappartements. Die Zugänglichkeit ist für jeden gewahrt. Der Steg zum Integrierten Wohnen vervollständigt das Konzept der Durchwegung und den integrativen Charakter der Anlage.
Der konische Grundstückszuschnitt bestimmt die Baukörperform. Aus Überlagerung der rechtwinklig geschnittenen Studentenappartements mit der konischen Gebäudeform entsteht räumliche Spannung, die als interaktive Zone (Kommunikation, Gemeinschaft, Erschließung) genutzt wird.

Wohnungskonzept

Struktur und Größe der Wohnungen sind geprägt durch die Lage des Wohnheimes an der Sebastianstraße.
Erdgeschoß und 1. Obergeschoß wurden zu einer Maisonette zusammengefaßt, um Rückzugsbereiche zum Arbeiten und Schlafen, abgehoben vom Straßenniveau, zu bilden. Festverglaste Fensterelemente ermöglichen den Sichtkontakt und das Erleben des Umfeldes; Oberlichter mit Lüftungsflügeln ermöglichen gleichmäßige Belichtung und gezielte Be- und Entlüftung ohne Beeinträchtigung durch die Straße.
Die Appartements des 2./3.Obergeschosses werden jeweils von Norden durch einen Laubengang bzw. den zweigeschossigen Kommunikationsbereich erschlossen.
Bei den Wohnungen wurde Wert auf gute Möblierbarkeit und die Anordnung des Küchenelementes mit Sichtverbindung zur gemeinschaftlichen Erschließung gelegt. Aufgrund der eingeschränkten Raumgröße wurden nach Außen öffnende Senk-Klapp-Flügel gewählt; im obersten Geschoß erhalten die Räume zusätzlich gleichmäßiges Nordlicht.

Bauweise

Ein geringes Budget und die schwierige Gründung des Gebäudes über der Quartierstiefgarage führten dazu, das Gebäude monolithisch in Ortbeton herzustellen. Auch im Innern wurde auf den Einsatz von Ziegelmauerwerk verzichtet und die Sanitärzellen in Leichtbauweise ausgeführt.
Der erforderliche Wärmeschutz wird durch ein Wärmedämm-Verbundsystem hergestellt; die zu dämmenden Flächen sind auf den Kubus der Appartementräume reduziert.

Farbe

Sichtbarer Beton, naturbelassene Oberflächen und eine zurückhaltende, weitgehend materialtreue Farbgebung bestimmen das Äussere des Baus. Auch im Inneren des Gebäudes wurde der Beton sichtbar gelassen. Einzig das Küchen-Bad-Element ist als signifikante, rote Holzbox gestaltet.
Das Gebäude lebt von der Reflexion der tragenden Entwurfsgedanken der ersten Bauabschnitte: Die Farbe Rot, ursprünglich als Zeichen der Initialzündung im Sanierungsgebiet gewählt, taucht als roter Wiederschein auf der "rohen" Fassade und nun auch im Innern der Appartements wieder auf, gleichsam eine Verinnerlichung der Ursprungsidee.

Planungsbeginn: November 1997
Fertigstellung: August 1999

Architekten:
Prof. Andreas Meck (meck architekten)
und Stephan Köppel (Architekt) (Phase 5-8)
Mitarbeit:
Werner Schad, Susanne Frank


Deutscher Städtebaupreis, 1999

Bauherrenpreis, 2001


Dokumentation zu den "Architektouren", München, Bayerische Architektenkammer, 2000

AIT, Zeitschrift für Architektur, Innenarchitektur, Technischer Ausbau, 1/2-2000,
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Baumeister, Zeitschrift für Architektur, 3/2000, "Wohnquartier in Ingolstadt", Berlin, S.22-33, Titelbild

Planerin, SRL-Mitteilungen für Stadt-, Regional- und Landesplanung, 1/März 2000, "Innenentwicklung vor Außenentwicklung", Berlin, S. 33/34

art, Kunstmagazin, 3/2000 "Keilförmige Gemeinschaft auf mehreren Ebenen", Peter M. Bode, Hamburg, S. 129

db, deutsche bauzeitung, 8/2000, "Neu in ... Ingolstadt", Stuttgart, S. 16

"Architekten in Bayern 2 - Bauten und Projekte", Niedernhausen, Verlag Buch und Film,
P. Diemer, 2000, S. 217

"Neuer Geschoßwohnungsbau", Autor: Christoph Gunßer, DVA, München 2000, S. 114 f

Häuser, Zeitschrift für Architektur und Design, 3/01, "Einfaches in bester Form", Hamburg, S. 90

"Studentenwohnhäuser", Werner Wirsing, Hrsg. Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, München, 2001, S. 104/105

"Zwanzig Jahre Deutscher Städtebaupreis", SEB AG, Frankfurt, April 2001, S. 66 f

Beton Prisma, Beiträge zur Modernen Architektur, 79/2001, "Urbane Wohnsituation" - Studentenwohnheim in Ingolstadt, Köln, S. 34-36

Architecture méditerranéenne, Numero 58 / Decembre 2002, S. 121 f

DachAtlas Geneigte Dächer, Autoren: Schunck, Oster, Barthel, Kiessl, Edition DETAIL, 2002, S. 350/351

im DETAIL "Verdichtetes Wohnen". Hrsg. Christian Schittich. Birkhäuser Edition Detail. München 2004. S. 128-135

Architektur neues Bayern. Bayerische Baukultur 1995 - 2005. Autorin: Nicolette Baumeister. Verlagshaus Braun, Berlin 2005, S. 47