Kirchenzentrum, München-Riem

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Der Stein Inmitten der heterogenen, vielgestaltigen Bebauung der neuen Messestadt Riem wächst am Stadtplatz der steinerne Block des Kirchenzentrums aus dem Boden. Die Volumen sind wie aus einem Stein geschnitten und strahlen Ruhe und Kraft aus. Die besondere Bedeutung des Baukörpers ist augenscheinlich. Die gemeinsame Basis Die gemeindlichen Einrichtungen der beiden Konfessionen bilden die gemeinsame inhaltliche und baukörperliche Basis. Aus ihr erwachsen skulptural die beiden Kirchenräume und der Turm. Mittelpunkt der Basis ist ein gemeinsamer Hof (der Kirchplatz). Von hier aus werden die beiden Kirchen und alle gemeinschaftlichen Einrichtungen erschlossen. Der Hof eröffnet die Möglichkeit der Begegnung und des Miteinanders ohne es zu fordern. "Versöhnte Verschiedenheit" Katholisches und evangelisches Gotteshaus sind individuell in Größe, Raum und Ausstattung. Und doch gehorchen sie einer gemeinsamen Formensprache und werden durch den Stein der Basis zusammengebunden. Ihre Volumen sind im Gebäudekomplex so zueinander in Beziehung gesetzt, daß sie in einen Dialog treten. Ein Miteinander wird ermöglicht ohne Gleichsetzung oder Dominanz: "Vielmehr als was uns trennt, ist was uns eint." Lichtraum Licht ist das prägende Element der beiden Kirchen. Bei beiden Kirchen wird das lithurgische Ostlicht durch ein ganztägiges Zenitlicht abgelöst. Das Licht wird bewusst als gestaltendes, transzendentes Element des Kirchenraumes eingesetzt: Der Altarbereich wird als Mittelpunkt hervorgehoben. Die Lichtführung in der katholischen Kirche wird zusätzlich inszeniert: Tabernakelausleuchtung, Lichtfuge an der Decke, punktuell durch die Seitenwand einfallendes Licht und das Oberlicht über dem Taufstein markieren zusätzliche wichtige Orte und tragen zur Raumdramaturgie bei. Erhabene Einfachheit Ganz aus Stein geschichtet zeigt sich das Kirchenzentrum dem Besucher von aussen und beim Betreten des gemeinsamen ruhigen Hofes. Bodenbeläge aus Naturstein korrespondieren mit Mauern aus geschnittenem, geschichtetem Gneis. Eine große Platane gibt dem Hof Mitte und spendet im Sommer Schatten. Folgt der Besucher dem Stein durch die Stahlltüren in den Kirchenraum wird er überrascht durch einfache, glatte Wände. Weiss gekalkt bilden sie den Grund für das Licht und den stillen, erhabenen Ort für die Lithurgie. "UND IN DER STILLE IST GOTT " (Romano Guardini)


Wettbewerbe aktuell 3/2001, "Kirchenzentrum der Kath. und Evang.-Luth. Kirche München, Messestadt Riem", Freiburg, S. 69, 71