Das Neue Rathaus ordnet die städtebauliche Situation in Maitenbeth neu und stärkt mit seiner Setzung den historischen Ortskern.
Über die Baukörperstellung wird die bestehende, übergeordnete Wegeverbindung von Nordosten (Bernreiter Weg) aufgegriffen, thematisiert und aufgewertet. Die wichtigen Blickbeziehungen auf die Alte Post und den Dorfkern bleiben in diesem Zuge erhalten. Der Kirchplatz erfährt nach Osten hin einen wohltuenden, räumlichen Abschluss. Mit der Zugangssituation ins Neue Rathaus vom Kirchplatz aus entsteht ein öffentlicher Raum mit hoher Gestalt- und Aufenthaltsqualität, welcher von einer schattenspendenden Dorf-, bzw. Tanzlinde überstanden wird. Das Neue Rathaus nimmt sich in seiner Situierung und Höhenentwicklung gegenüber der Alten Post zurück und lässt dem Denkmal die Dominanz im Ortsgefüge, ohne an notwendiger Präsenz zu verlieren.
Alte Post und Neues Rathaus bilden ein Ensemble, in welchem zukünftig die Kultur- und Verwaltungseinrichtungen der Gemeinde unter Ausnutzung von Doppelnutzungspotentialen (Bürgersaal, Ratsaal und Trauzimmer) gemeinsam untergebracht sind. Beide Baukörper spannen den neuen Rathausplatz auf, über welchen die Bürger künftig von den nordöstlichen Ortsteilen, über den Bernreiter Weg kommend, fussläufig auf den Kirchplatz gelangen.
Der neue Rathausplatz heilt auch die bislang undefinierte Zugangssituation in das künftige Bürgerhaus. Dieser dem Bürgerhaus vorgeschaltete, qualitativ hochwertige Aussenraum bildet jetzt ein angemessenes Entree.
Die innere Organisation des Neuen Rathauses reagiert feinsinnig auf die bestehende Topographie und vermittelt zwischen den unterschiedlichen Aussenniveaus. Über die geschickte Anordnung der einzelnen Bereiche sind diese alle ebenerdig erreichbar, ein Lift ist dadurch nicht notwendig, dies spart Raum und Kosten.
Die Dachform des Satteldaches, geputzte, massive Aussenwände mit Lochfassaden und Fensterfaschen sind dem dörflichen Kontext entlehnt und sorgen für ein selbstverständliches Einfügen in das bestehende Ortsbild.
Wettbewerb: 1.Preis, 2013
Planungsbeginn: Juli 2013
Baubeginn: August 2014
Fertigstellung: Dezember 2015
Architekten:
meck architekten gmbh,
Andreas Meck, Axel Frühauf
Projektleitung:
Carlos Wilkening
Mitarbeiter:
Isabel Protschky, Nanjana Sterzik, Felix Zeitler
Bauleitung:
Thomas Hammer
Fotografie:
Michael Heinrich